Die Salzburger Künstlerin Elisabeth Krenner entschied sich nach 20 Jahren Taubheit für ein Cochlea-Implantat (CI). Heute hört sie wieder; geht in die Oper, ins Theater, telefoniert wie früher – und leitet die Selbsthilfegruppe „TAUB und trotzdem HÖREN“.
„In der Zeit vor der Implantation war ich sehr isoliert“, sagt die Künstlerin über die Phase ihrer Gehörlosigkeit. „Seitdem ich die Cochlea-Implantate trage, lebe ich ein neues Leben: viel bewusster und dankbarer“.
Die heute 52-Jährige entschied sich 2008 für die erste Implantation auf dem rechten Ohr, 15 Monate später folgte das zweite Cochlea-Implantat auf dem linken. Schon eine Woche danach lag Krenners Hörleistung bei 96 Prozent.
Hörtraining zahlt sich aus
Das ist ungewöhnlich, denn je länger das Hörzentrum im Gehirn nicht gebraucht wird, umso mehr verliert es seine Funktion. Vor allem das Sprachverständnis muss nach der Implantation trainiert werden.
Daher ist es wichtig, die ersten Hörerfahrungen nach der Implantation gelassen zu nehmen, falls sie nicht den Erwartungen entsprechen, rät Krenner: „Zu Beginn hat sich bei mir alles wie Mickey Mouse angehört. Doch ich habe viel trainiert, das hat mir sehr geholfen. Heute telefoniere ich ganz normal ohne Verstärker. Meine Lebensqualität ist unglaublich gestiegen.“
Zur Person
Elisabeth Krenner, Jahrgang 1965
Beruf: Malerin
Leitet die CI-Selbsthilfegruppe „TAUB und trotzdem HÖREN“ und bietet über die Österreichische Cochlear Implant Gesellschaft Beratungen an – vor allem für spät ertaubte Erwachsene und deren Angehörige. http://www.ci-selbsthilfe.at
Wohnort: Eugendorf bei Salzburg
Hörgeschichte: Hörverlust mit Mitte 20, erstes Cochlea-Implantat mit Anfang 40. Trägt ihre Cochlea-Implantate seit 2008 bzw. 2010.