In die Schule zu gehen ist ein wichtiger Schritt im Leben eines Kindes. Es wird dort den Großteil seiner Zeit verbringen und sollte sich demnach auch verstanden und integriert fühlen, speziell wenn es der einzige Schüler mit Gehörschwierigkeiten ist. Dieser Artikel beinhaltet einige Tipps, wie Sie Ihrem Kind die bestmögliche Schulerfahrung ermöglichen können.

  1. Das Gehörimplantat erklären

Bevor die Schule beginnt, sprechen Sie mit dem Klassenlehrer über den Audioprozessor Ihres Kindes und wie er funktioniert. Zeigen Sie, wie man die Batterien wechselt und wie man überprüft, ob die Spule richtig arbeitet (falls es eine gibt). Erklären Sie außerdem die geläufigsten Probleme und deren Behebungen. Seien Sie offen für Fragen und lassen Sie die Lehrperson wissen, dass sie informiert werden wollen, falls sich das Hörverständnis Ihres Kindes verändert oder etwas ungewöhnlich scheint.

  1. Ein kabelloses Mikrofon benutzen

Das Umfeld eines Klassenzimmers kann sehr laut und unruhig sein, deswegen benutzen viele Kinder kabellose Mikrofone, die dabei helfen die Lehrperson besser zu verstehen. Sprechen Sie mit dem Audiologen Ihres Kindes darüber, welches System am besten geeignet wäre und arbeiten Sie gemeinsam mit dem Lehrer, um dieses System der Klasse näherzubringen.

  1. Regelmäßig mit dem Klassenlehrer sprechen

Es ist sehr wichtig, regelmäßig mit dem Lehrer Ihres Kindes zu kommunizieren. Diese Gespräche könnten von wichtigen Informationen handeln, wie Tests, Hausaufgaben oder bevorstehende Schulevents. Jedoch ist es genau so wichtig über jegliche Vorfälle zu sprechen, die im Klassenzimmer oder am Spielplatz vorgefallen sind. Diese Art von Kommunikation muss nicht zwangsläufig persönlich ablaufen, sondern kann auch in Form von Notizbüchern, E-Mails oder Textnachrichten geschehen.

  1. Nach zusätzlicher Unterstützung fragen

Einige Schulen bieten logopädische Betreuung an, die Ihr Kind in der Schule unterstützen und helfen kann, die Sprachentwicklung zu fördern. Oftmals können auch Vertrauenslehrer eine Anlaufstelle für jegliche Anliegen und Gesprächsbedarf sein. Scheuen Sie sich nicht nach Unterstützung zu fragen!

  1. Den richtigen Sitzplatz finden

Es kann äußerst hilfreich sein, möglichst viele Sitzplätze mit Ihrem Kind ausaufzuprobieren, um herauszufinden, wo es am besten verstehen kann. Oft ist die zweite Reihe sehr vorteilhaft, da Ihr Kind einerseits nahe bei der Lehrperson sitzt und so auch gut beim Sprechen zusehen kann und andererseits, weil sowohl nebenan, als auch auf den Plätzen davor andere Kinder sitzen, die um Hilfe gebeten werden oder als Orientierung dienen können. Außerdem ist zu beachten, dass Ihr Kind nicht in der Nähe von möglichen Störfaktoren wie dem Fenster oder dem lauten Gang sitzt.

 

 

  1. Die Lehrperson bitten, richtig zu sprechen

Erklären Sie dem Klassenlehrer Ihres Kindes wie wichtig es ist in einer normalen Lautstärke zu sprechen. Eine laute Stimme kann das Verstehen aller Klänge erschweren und verzerrt außerdem das Mundbild. Erinnern sie außerdem daran, wie wichtig es ist nicht in die Richtung der Tafel zu sprechen, wenn gerade etwas aufgeschrieben wird, sondern die Kinder direkt anzusehen, um so deutlicher zu sein und besser verstanden zu werden.

  1. Ddie Raumakustik im Klassenzimmer verbessern

Kinder lernen am effizientesten in einer ruhigen Umgebung mit möglichst geringen Ablenkungen. Bringen Sie Vorschläge ein, die vor allem Hintergrundgeräusche verringern, wie beispielsweise das Fenster oder die Türe zu schließen und Vorhänge und Teppiche im Klassenraum zu etablieren, da diese Nachhall verhindern.

  1. Dem Kind helfen, Anschluss zu finden

Soziale Bindungen und Freundschaften sind für ein Kind in diesem Alter äußerst wichtig. Kinder, die sich sozial miteingebunden fühlen, sind oftmals auch erfolgreicher in der Schule. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem Sie es dazu ermutigen offen mit den Klassenkameraden über die Hörimplantate zu sprechen. Für gewöhnlich haben Kinder viele Fragen zu den Geräten, jedoch suchen sie sich schnell ein neues Thema, nachdem ihre Neugierde gestillt wurde. Wenn Ihr Kind seine Geschichte des Hörens selbstbewusst erzählt, können alle schnell zu einer wichtigeren Diskussion übergehen, wie zum Beispiel die Frage, was in der nächsten Pause gespielt werden soll! Sollte der Klassenlehrer bereits damit vertraut sein, das Gerät zu bedienen und mit Ihrem Kind darüber zu kommunizieren, kann dies auch mit der restlichen Klasse geteilt werden, um die Klassengemeinschaft weiter zu stärken.

  1. Vorbereitet sein

Bevor Ihr Kind die Schule verlässt, überprüfen Sie täglich, ob der Audioprozessor einwandfrei funktioniert. Geben Sie immer eine extra Packung Batterien, ein überschüssiges Kabel und jedes andere nötige Equipment in die Schultasche, um sicherzugehen, dass alles für den Schultag bereit ist!

Wir hoffen mit diesen Tipps und Tricks den Einstieg in die Schule und den Schulalltag Ihres Kindes zu erleichtern und wüschen viel Spaß!